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Asche und Staub – Knochenfunde aus Norden Süder Hooker

Küchelmann, Hans Christian (2008): Asche und Staub – Knochenfunde aus Norden Süder Hooker, Wurt 30, Bericht an den Archäologischen Dienst der Ostfriesischen Landschaft, Bremen

Abstrakt
Im Vorfeld des Baus einer neuen Ortsumgehung für die Stadt Norden, Ldkr. Aurich, Ostfriesland, konnten dort 2007 zwei nur kurzzeitig genutzte Werk- bzw. Eisenverhüttungsplätze untersucht werden, die sich anhand der dort gefundenen Muschelgrusware in das 9./10. Jahrhundert datieren lassen. Auf dem Eisenverhüttungsplatz 7:46 konnten die Reste eines Rennfeuerofens und die Abbruchhalden weiterer Öfen dokumentiert werden. Etwa zwei Dutzend runde Wasserlöcher und Schlackefunde lassen auch auf dem Fundplatz „Wurt 30“ einen Bezug zur Eisenverhüttung vermuten. Beide Fundplätze liegen in einer äußerst interessanten Kleinregion in der Übergangszone zwischen Geest und Marsch, dem „Süder Hooker“, der eine bemerkenswerte Dichte frühmittelalterlicher Fundstellen aufweist.
Aus sechs Gruben auf dem Areal der Wurt 30 wurden Knochenfragmente geborgen. 165 Knochen ließen eine Artbestimmung zu. Nachweisbar waren Rind, Schaf / Ziege und Schwein. Interessant an diesem Fundinventar ist die Taphonomie. Während der überwiegende Teil der Knochen sich durch bodenbedingte Zersetzungsprozesse in sehr schlechtem Erhaltungszustand befand, ist ein kleinerer Teil kalziniert und muss längere Zeit Temperaturen über 800 °C ausgesetzt gewesen sein. Bemerkenswert ist hierbei, dass es sich bei den kalzinierten Knochen fast ausschließlich um Schafe oder Ziegen handelt, während die Rinderknochen überwiegend unverbrannt sind.

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Bericht publiziert als
Potthoff, Tanja / Robben, Fabian / Küchelmann, Hans Christian / Bittmann, Felix (2009): Die wirtschaftlichen Grundlagen eines Kleinraums am Rand der ostfriesischen Geest – frühmittelalterliche Fundstellen des Süder Hookers in Norden, Ldkr. Aurich. – Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 78, 93-119