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Die Tierknochenfunde der archäologischen Ausgrabung Mörfelden-Kirschnersheck

Küchelmann, Hans Christian (1999): Die Tierknochenfunde der archäologischen Ausgrabung Mörfelden-Kirschnersheck 1998, Bericht an das Museum Mörfelden, Bremen

Abstrakt
Südöstlich von Mörfelden (Hessen) wurden 1972 Reste einer römerzeitlichen Ansiedlung entdeckt. Im Verlauf von bisher vier Grabungskampagnen (1978, 1980, 1997, 1998) wurden Siedlungsreste mit Spuren von Gebäuden, Gruben und Brunnen dokumentiert. Die Bauweise der Gebäude deutet auf eine römische Zivilsiedlung – eine sogenannte Villa rustica – hin, die vermutlich der agrarischen Versorgung des nahegelegenen Kastells Groß-Gerau diente. Nach der datierbaren Keramik handelt es sich bei der Fundstelle um einen Siedlungsplatz aus dem 3. bis 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. In diesen Zeitraum fällt im Rhein-Main-Gebiet der Übergang von römischer zu alamannischer Besiedlung. Möglich erscheint daher auch eine Besiedlung eines ehemals römischen Gebäudes durch Alamannen oder eine römische Siedlungsinsel im alamannischen Siedlungsgebiet. Bei der Grabung im Herbst 1998 wurden neben zahlreichen Keramikfunden, Dachschieferplatten, Ziegeln und Metallfunden auch Knochen geborgen. In der vorliegenden Arbeit werden die Knochenfunde archäozoologisch und taphonomisch untersucht, um weitere Anhaltspunkte über die Siedlung zu erhalten.

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