Publikationen & Manuskripte

Mogador, eine Handelsstation am westlichen Rand der phönizischen und römischen Welt – die Tierreste

Becker, Cornelia / von den Driesch, Angela / Küchelmann, Hans Christian (2013): Mogador, eine Handelsstation am westlichen Rand der phönizischen und römischen Welt – die Tierreste. in: Grupe, Gisela / McGlynn, George / Peters, Joris (eds.): Current discoveries from outside and within. Field explorations and critical comments from the lab, Documenta Archaeobiologiae 10, 11-159, Rahden

Abstrakt
Bei den Ausgrabungen auf der Île de Mogador vor der Südküste Marokkos wurden 2007 und 2008 insgesamt 63.289 Tierreste freigelegt. Mehr als zwei Drittel des Materials sind Schlacht- und Speisereste aus einer phönizischen Faktorei, die dort vom 7.-5. Jh. v. Chr. betrieben wurde. Etwa 6% der Funde datieren in das 1.- 3. Jh. n. Chr., als auf der Île de Mogador Römer Fuß gefasst hatten. Rund 15% des Materials war stratigraphisch nicht einzuordnen. Die hier vorliegenden Überreste von Haus- und Wildsäugetieren, Haus- und Wildgeflügel, Fischen, Mollusken, Seeigeln, Krebsen und Schildkröten sind in ihrer Artenzusammensetzung außerordentlich vielfältig, teils sogar ungewöhnlich. Sie stehen stellvertretend für eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten: den Transport von Nahrungsmitteln, Tieren und Rohstoffen per Schiff, die Nutzung natürlicher Ressourcen vor Ort, den Export bestimmter Produkte sowie den Handel und Tausch mit der einheimischen Bevölkerung. Dabei lassen sich anhand der Tierreste signifikante Unterschiede in der Logistik und Subsistenzstrategie bei Phöniziern und Römern nachweisen.

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