Knochenhandwerk

Seit Beginn ihrer kulturellen Entwicklung verwenden Menschen Knochen als Rohmaterial zur Herstellung von Werkzeugen, Kunst- und Alltagsgegenständen. Knochenartefakte sind häufige Funde archäologischer Ausgrabungen. Ihre Beliebtheit als Rohmaterial verdanken Skelettmaterialien vor allem ihren Materialeigenschaften. Skelette müssen hohen Zug- und Druckbelastungen standhalten, was durch eine Verbindung von elastischen organischen und statischen anorganischen Bestandteilen erreicht wird. Knochen zeichnen sich daher durch eine Kombination aus hoher Stabilität und hoher Flexibilität aus und sind somit hervorragend geeignet für Werkstücke, die dauerhaft hoher Beanspruchung ausgesetzt sind. Wesentlich ist ferner ihre Verfügbarkeit, denn sie fallen bei der Nahrungsgewinnung quasi als Nebenprodukt ab und sind so gut wie überall vorhanden. Die Verwendung von Skelettmaterialen wie Knochen, Geweih und Elfenbein lässt sich durch alle Zeitepochen verfolgen und gerät erst mit der Einführung der Kunststoffe im 20. Jahrhundert allmählich in Vergessenheit. Doch auch in der heutigen Zeit gibt es noch zahlreiche praktizierende Knochenhandwerker und -handwerkerinnen.