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Das Essen in Baracken und Messen

Küchelmann, Hans Christian (2024): Das Essen in Baracken und Messen. Tierknochen aus der Dieler Schanze. in: Hüser, Andreas (ed.): Dieler Schanze und Festung Leerort. Studien zum frühneuzeitlichen Festungsbau in Ostfriesland, Beiträge zur Archäologie in Niedersachsen 23, 315-356, Rahden

Abstrakt
Die Dieler Schanze ist eine mehrteilige Befestigungsanlage in Ostfriesland, die vom Ende des 16. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts Teil der Verteidigungsanlagen des protestantischen Groningens und Ostfrieslands gegen das katholische Münsterland war. Bei der archäologischen Ausgrabung der Hauptschanze (Jemgumer Zwinger) von 2010 bis 2013 wurden unter anderem zahlreiche tierische Überreste geborgen. Zur Untersuchung ausgewählt wurden hiervon die Funde aus zwei unterschiedlichen Kontexten des frühen 17. Jahrhunderts, einem Befund einer Mannschaftsbaracke und einem Befund, der mit der Kommandantur in Verbindung steht. Die Fundmaterialen lassen eine deutliche soziale Stratigraphierung erkennen. Während in den Mannschaftsquartieren fast ausschließlich Haussäugetiere und Hausgeflügel nachweisbar sind, enthalten die Funde aus der Kommandantur eine große Zahl an Wildvögeln, Fischen, Mollusken und Jagdwild. Auch bei den Haussäugetieren lassen sich höherwertige Fleischqualitäten im Bereich der Kommandantur feststellen. Die Untersuchung zeigt in sehr deutlicher Weise, wie sich soziale Unterschiede in der Ernährung widerspiegeln.