Küchelmann, Hans Christian (2010): Vornehme Mahlzeiten: Tierknochen aus dem Dominikanerkloster Norden. – Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 79, 155-200
Abstrakt
Die Untersuchung eines mittelgroßen Komplexes von Tierknochenresten aus dem Dominikanerkloster Norden ermöglichte Einblicke in die Ernährungsgewohnheiten der Klosterbewohner. Bemerkenswert sind die Unterschiede in der Zusammensetzung des Materials aus der Bauzeit des Klosters (13.–14. Jahrhundert) zu dem aus der späteren Nutzungszeit (15.–16. Jahrhundert). Während in der Frühphase vorwiegend Fisch nachweisbar ist – ein Hinweis auf eine Ernährung nach christlichen Regeln, weist die Spätphase deutliche Indizien für ein Klientel aus höheren sozialen Schichten auf. Anzeichen hierfür sind ein hoher Anteil an Jungtieren bei Schafen und Ziegen, ein breites Spektrum an Wildvogel- und Fischarten sowie Reste einiger Tierarten, die im Mittelalter explizit mit hohem Status in Verbindung standen wie Jagdwild, Schweinswal oder Stör. Eine Besonderheit ist der Fund eines Schwertfischfragmentes. Die Zusammensetzung des jüngeren Materiales steht im Widerspruch zu den historisch überlieferten strikten Ernährungsregeln der Dominikaner und lässt den Schluss zu, dass im Laufe der Zeit eine Werteverschiebung eingetreten ist.
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Ein Schädelknochen (Parasphenoid) eines Kabeljaus (Gadus morhua) aus der Bauzeit des Klosters (Befund 21.2; 13.-14. Jahrhundert) wurde in der Isotopen-Untersuchung von Hutchinson et al. (2015) zur Herkunft der Kabeljaufunde aus dem Wrack der Mary Rose (gesunken 1545) als Referenzprobe für lokal in der südlichen Nordsee gefangenen Kabeljau verwendet:
Hutchinson, William F. / Culling, Mark / Orton, David Clive / Hänfling, Bernd / Lawson Handley, Lori / Hamilton-Dyer, Sheila / O’Connell, Tamsin C. / Richards, Michael P. / Barrett, James H. (2015): The globalization of naval provisioning: ancient DNA and stable isotope analyses of stored cod from the wreck of the Mary Rose, AD 1545. – Royal Society Open Science 2, 1-13
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Küchelmann, Hans Christian (2010): Vornehme Mahlzeiten: Tierknochen aus dem Dominikanerkloster Norden. – Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 79, 155-200
Abstrakt
Die Untersuchung eines mittelgroßen Komplexes von Tierknochenresten aus dem Dominikanerkloster Norden ermöglichte Einblicke in die Ernährungsgewohnheiten der Klosterbewohner. Bemerkenswert sind die Unterschiede in der Zusammensetzung des Materials aus der Bauzeit des Klosters (13.–14. Jahrhundert) zu dem aus der späteren Nutzungszeit (15.–16. Jahrhundert). Während in der Frühphase vorwiegend Fisch nachweisbar ist – ein Hinweis auf eine Ernährung nach christlichen Regeln, weist die Spätphase deutliche Indizien für ein Klientel aus höheren sozialen Schichten auf. Anzeichen hierfür sind ein hoher Anteil an Jungtieren bei Schafen und Ziegen, ein breites Spektrum an Wildvogel- und Fischarten sowie Reste einiger Tierarten, die im Mittelalter explizit mit hohem Status in Verbindung standen wie Jagdwild, Schweinswal oder Stör. Eine Besonderheit ist der Fund eines Schwertfischfragmentes. Die Zusammensetzung des jüngeren Materiales steht im Widerspruch zu den historisch überlieferten strikten Ernährungsregeln der Dominikaner und lässt den Schluss zu, dass im Laufe der Zeit eine Werteverschiebung eingetreten ist.
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Ein Schädelknochen (Parasphenoid) eines Kabeljaus (Gadus morhua) aus der Bauzeit des Klosters (Befund 21.2; 13.-14. Jahrhundert) wurde in der Isotopen-Untersuchung von Hutchinson et al. (2015) zur Herkunft der Kabeljaufunde aus dem Wrack der Mary Rose (gesunken 1545) als Referenzprobe für lokal in der südlichen Nordsee gefangenen Kabeljau verwendet:
Hutchinson, William F. / Culling, Mark / Orton, David Clive / Hänfling, Bernd / Lawson Handley, Lori / Hamilton-Dyer, Sheila / O’Connell, Tamsin C. / Richards, Michael P. / Barrett, James H. (2015): The globalization of naval provisioning: ancient DNA and stable isotope analyses of stored cod from the wreck of the Mary Rose, AD 1545. – Royal Society Open Science 2, 1-13
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