Des doden Manns Kiste

Shivers in the backbone – taphonomische Musik

Nicht gerade ein Chartbreaker, aber dafür wissenschaftlich äußerst interessant: Das „paläolithische Ensemble“ Knochenklang spielt auf originalen und rekonstruierten Flöten aus dem Paläolithikum Mitteleuropas. Erschienen ist die CD 2000 beim Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Kommt mit umfangreichem und sehr informativem Booklet.

Eher kontemporär sind die musikalischen Experimente der Einstürzenden Neubauten: In „Finger und Zähne“ testen sie die Klangeigenschaften der genannten Körperteile (LP „Zeichnungen des Patienten O. T.“, 1983). Ebenfalls nicht massenkompatibel.

„The worms crawl in and the worms crawl out
The ones that go in are lean and thin
The ones that crawl out are fat and stout
Your eyes fall in and your teeth fall out
Your brains come tumbling down your snout
Be merry my friends
Be merry“
Bei dem Text von „Worms“, einem von den Pogues arrangierten Traditional (LP „If I should fall from Grace with God“, 1988), handelt es sich um eine recht anschauliche Darstellung eines taphonomischen Prozesses inclusive einer sehr einleuchtenden Schlußfolgerung.

Weder verständlich noch im Booklet abgedruckt ist leider der Text von „Animal Bones“ von Therapy? aus Belfast (CD „Babyteeth“, 1991).